Die Horex GmbH und die Manufaktur der Marke

Veröffentlicht: Montag, 29. Oktober 2012 17:26

Menschen, Mut und Mythos
Herzblut und Hartnäckigkeit, gepaart mit dem Traum von einem eigenen Motorrad, das einen einzigartigen Motor besitzt – das sind die Eckpunkte einer außergewöhnlichen Wirtschaftsgeschichte: der Wiederbelebung der deutschen Motorradmarke Horex.

Die Premiere war mehr als vielversprechend: Als die neue Horex im Sommer 2010 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, waren die Reaktionen – sowohl von Seiten der Medien als auch bei den Motorradfahrern – durchweg sehr positiv. „Diese erste Rückmeldung aus dem Markt war für uns der finale Baustein für die Entscheidung, nun auch den ‚letzten Schritt‘ nach der Entwicklung des Motorrads zu gehen und die Produktion in Angriff zu nehmen“, erklärt Horex Gründer Clemens Neese. „Im Vergleich zur Entwicklung unseres Motorrads mag das auf den ersten Blick vielleicht einfach klingen. Man darf jedoch nicht vergessen, dass wir hierfür eine komplett neue Firma ins Leben rufen mussten. Sie dürfen mir glauben, dass mir seitdem keine Minute langweilig gewesen ist. Aber wenn ich sehe, was unsere Mannschaft seitdem geleistet hat, hat sich die Arbeit gelohnt.“

In der Tat ist die Bilanz der aktuell rund 15 Mitarbeiter umfassenden Horex Truppe vorzeigbar: So wurden Teams für die Kernaufgaben Einkauf, Marketing, Vertrieb und Produktion aufgebaut, ein komplett neues SAP-System für die Steuerung des jungen Unternehmens installiert und die neue Manufaktur in Augsburg eingerichtet. Oberste Prämisse bei allen Planungen war die Qualität des Produkts. Auch hier hat die Horex GmbH ihre Hausaufgaben gemacht: Die junge Firma ist seit Sommer 2012 gemäß den strengen Vorgaben der ISONorm 9001:2008 zertifiziert. Dies belegt, dass Horex auch hier auf Basis eines konsequenten Masterplans vorgeht. Parallel lief der Aufbau des Vertriebsnetzes der wieder geborenen Marke. Aktuell stehen über 30 Partner in Deutschland, Österreich und Schweiz bereit, um die Käufer des im Premiumsegment positionierten Motorrads vom Start weg adäquat zu betreuen.

Maschine: einzigartig, leistungsstark, selbstbewusst
Das Herz der neuen Horex schlägt im VR-Sechszylindermotor – einer Motorenbauweise, die für Horex im Bereich der Einspurfahrzeuge patentiert ist. Auf Basis dieses Prinzips baut das komplett neu entwickelte Aggregat so schmal und kompakt wie vergleichbare Vierzylinder-Motorradtriebwerke. Aber das ist nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal: Die geschmeidige und konstante Leistungsentfaltung bei niedrigen Drehzahlen verdankt die Horex ihrem ungewöhnlich breiten Drehmomentband. Weitere spezielle Lösungen – etwa der ergonomisch konturierte Brückenrahmen oder die formschöne Einarmschwinge – unterstreichen den eigenständigen Charakter dieses Motorrads. Und auch im Design geht die neue Horex ihren eigenen Weg: Orientiert an klassischen Stil- Ikonen der Motorradwelt, setzt das neue Motorrad aus Deutschland auf eine selbstbewusste, moderne Formensprache mit klaren Linien, hochwertigen Materialien und liebevoll gearbeiteten Markendetails.

Menschen: motiviertes Team mit starkem Partnernetzwerk
Hinter dem Projekt „neue Horex“ steht das Kernteam der Horex GmbH, das eng mit einem sorgfältig ausgewählten und kontinuierlich gewachsenen Netzwerk ausgewiesener Spezialisten und Partner zusammenarbeitet. „Was uns alle verbindet, ist die Leidenschaft für unser neues Motorrad und die Überzeugung, dass wir damit Erfolg haben werden“, sagt Neese. Zu den externen Mitstreitern zählen neben renommierten Unternehmen aus der Motorrad- und Automotivebranche wie Bing, Bosch, Hörmann-Rawema, Mahle, VW und Weber Motor auch Forschungsinstitute wie Fraunhofer, die Hochschule München oder das Spiegel Institut.

Manufaktur: maßgeschneiderte Motorräder in höchster Qualität
Kernpunkt dieser Planung ist der Aufbau der Manufaktur der Marke in Augsburg, in der ab Ende 2012 die neuen Horex Motorräder in Handarbeit entstehen. An vier in direkter Abfolge gestalteten Montageplätzen werden nacheinander die Komponenten des neuen Sechszylinder-Motorrads zusammengefügt: Rahmen und Fahrwerk im ersten Montageschritt, dann Motor, Elektrik und Elektronik und schließlich die Anbauteile. Dabei gilt der alte Manufakturgrundsatz „one man, one bike“ – jeweils ein Monteur baut jeweils ein neues Motorrad komplett auf: von der ersten Schraube am Rahmen bis zum finalen Funktionstest auf dem hauseigenen Rollenprüfstand.

Nicht nur bei der Montage von Hand, auch in Sachen Qualität ist Horex dem Manufakturgedanken verpflichtet. So erfassen die Monteure jeden Fertigungsschritt an den einzelnen Montagestationen lückenlos via PC – ein zentraler Punkt für die Qualitätssicherung. „Wir haben uns von Anfang an das Ziel gesetzt, wo immer möglich nach den hohen Qualitätsstandards der deutschen Automobilindustrie zu fertigen“, erklärt Clemens Neese. „Diesen Maßstab legen wir natürlich nicht nur bei uns an, sondern auch bei unseren Zulieferern.“ Alle zugekauften Komponenten der neuen Horex VR6 Roadster kommen von renommierten Unternehmen, die ihren Sitz überwiegend in europäischen Ländern haben.

Bei der Planung der Stückzahlen gilt gleichermaßen das Motto: Qualität geht vor Quantität. „Am Anfang werden wir nur wenige Motorräder am Tag fertigen“, ergänzt Neese. „Erst wenn diese Motorräder unseren hohen Ansprüchen genügen und sich alle Abläufe eingespielt haben, erhöhen wir schrittweise unsere Fertigungsquote.“ Horex bleibt auch in diesem Punkt seinem Anspruch auf einen eigenständigen Weg treu: Die Manufaktur fertigt nur auf Bestellung – jedes Motorrad, das in Augsburg gebaut wird, ist individuell für seinen zukünftigen Besitzer konfiguriert. Der Manufakturgedanke steht dabei immer im Mittelpunkt.