Jeden zweiten Tag ein neues Traum-Motorrad

Veröffentlicht: Donnerstag, 10. Juli 2014 10:26

HOREX-Motorräder im Vollgas-Modus
Rund 14 Arbeitsstunden dauert es, bis eine HOREX von der Montagebank auf den Prüfstand rollt. In dieser Zeit fügt Josef Pichler die einzelnen Baugruppen des individuellen Hightech-Motorrads zu einem fahrenden Gesamtkunstwerk zusammen. Seit vier Monaten haucht der 31-jährige Italiener in der Augsburger Motorradmanufaktur den stattlichen VR6-Bikes von der ersten bis zur letzten Schraube das Leben ein.

Gelernt hat der Motorradmechaniker mit dem „Renn-Gen“ sein Handwerk in der Südtiroler Werkstatt eines italienischen Traditionsherstellers aus Bologna. In den Norden lockte den ambitionierten Handarbeiter mit dem Faible für Hightech die Herausforderung, ein Motorrad von Anfang bis Ende komplett aufzubauen. Der erste Arbeitsschritt beinhaltet für Pichler und drei weitere Kollegen die Verschraubung des italienischen Alugussrahmens mit dem Stahlgitterrohr-Lenkkopf, gefolgt von der Montage der Gabelbrücke, Gabel, Schwinge, Rahmenheck und Federbein. Zum Abschluss der ersten beiden Montagestrecken bekommt das Fahrwerk einen kompletten Radsatz mit Reifen spendiert.

Im dritten Arbeitsschritt finden Motor und Rahmen zusammen, anschließend werden alle elektronischen Komponenten vom Kabelbaum über Blackbox bis hin zum ABS-Modulator montiert. Im vierten und letzten Montageschritt bekommt die HOREX ihr endgültiges, individuelles Outfit verpasst. Hier ist auch die Phase, in der die Kundenwünsche von der Farbauswahl für Tank und Sitzbank bis hin zur Fußrastenanlage im kleinsten Detail berücksichtigt werden. Nach der Endmontage füllt Josef Pichler alle Betriebsstoffe ein und schiebt die neue HOREX zum Rollenprüfstand, wo sie die Kollegen der Qualitätssicherung in Empfang nehmen und anschließend auf Herz und Nieren nach ISOVorgaben prüfen.

So werden Woche für Woche an vier Montageplätzen in der Augsburger Motorradmanufaktur je nach Individualisierungsgrad rund zwölf bis 15 Motorräder komplett montiert, inklusive Zusammenbau des einzigartigen VR6-Motors. Mit einer Wertschöpfung von 90 Prozent in Europa, davon rund 60 Prozent in Deutschland, pflegt HOREX das Prinzip der kurzen Wege und sorgt so für Transparenz im Produktionsfluss und für ein hohes Maß an Nachhaltigkeit.

Aufgrund der sorgfältigen Qualitätssicherung und der handwerklich orientierten Fertigung weitab einer industriellen Massenproduktion kann es gelegentlich ein paar Tage länger dauern, bis eine VR6- HOREX die Manufaktur verlässt. Aber immer ist garantiert, dass die Kunden ihr bestelltes Motorrad auf dem neuesten Stand der Technik ausgeliefert bekommen.

Ab Produktionsstart Ende 2012 konnte HOREX im letzten Jahr rund 200 Motorräder ausliefern, in diesem Jahr waren es bis April 70. Die Zulassungsstatistiken des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) spiegeln diesen Erfolg nur begrenzt wider: Viele Sammler melden ihre Maschine nicht an und Auslandszulassungen werden vom KBA nicht erfasst.